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Stimmen aus Berumerfehn

Auch zwei Tage nach dem Tornado steckt den Einwohnern der Schreck noch tief in den Knochen

Von NSN / 18.08.2021 / 15:56 Uhr

(Berumerfehn) Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h bewegte sich der Tornado, den Fachleute inzwischen in die Kategorie F2 einstuften, am Montagabend durch den Ort Berumerfehn in Ostfriesland. Während die Bewohner Minuten der Angst und Panik erlebten, zerstörte die unaufhaltsame Windhose ihr Hab und Gut. „Ich kam gerade noch ins Haus, habe es nicht kommen sehen“, beschreibt Sandra Solger die schrecklichen Sekunden am Montagabend. „Dann gab es einen riesigen Knall und absolute Totenstille. Draußen war dann überall Chaos!“. Auch Arnold Rems will den Tag lieber ganz schnell vergessen: „Hab das alles gar nicht richtig wahrgenommen“, so der Eigenheimbesitzer, dessen Garage völlig zerstört wurde. Überwältigt ist der Ostfriese von der großen Hilfsbereitschaft im Dorf: „Heute sieht die Welt schon wieder besser aus“. Wir sind mit allen Nachbarn und Helfern von Haus zu Haus gegangen und haben aufgeräumt“.

Das ist auch dringend notwendig gewesen: Über 50 Häuser sind derzeit nicht bewohnbar, kaum ein Baum steht noch so dar, wie am letzten Wochenende. „Weit über 100 Bäume müssen wohl noch gefällt werden“, so Bürgermeister Fredy Fischer. In der Gemeinde herrsche Notzustand, berichtet das Gemeindeoberhaupt. Aber das Miteinander hält auch er für überwältigend. Es herrsche eine sachliche und ruhige Stimmung im Ort, obwohl viele hart getroffen seien. „Ich gehe von einem Schaden in zweistelliger Millionenhöhe aus, auch wenn ich kein Fachmann bin“, erklärt er, während er in der Ortschaft die Schäden betrachtet.

Überall packen die Leute an, reparieren Dächer, räumen Trümmer aus ihren Gärten, doch es wird noch einige Zeit dauern, bis in dem kleinen ostfriesischen Ort Berumerfehn wieder völlig Normalität eingekehrt ist.