Eine Mischung von Genial bis Wahnsinn
FRF-Programmelemente
Wie mit einfachsten Mitteln, wenig Personal und ein kleines Budget ein cooles Programm entsteht
Serviceblock
Der Serviceblock hat eine Länge von 2:58 Minuten und beinhaltet die Daten des jeweiligen Tages. Der Zuschauer erfährt von Aktionstagen, Auf- und Untergangszeiten der Sonne,
aktuelle Mondphase, Temperaturen der Nordsee, die Uhrzeiten von Ebbe und Flut, Wasserstände der Nordsee und die Ankunftszeiten der Schiffe in den fünf niedersächsischen Seehäfen.
Zum Schluss gibt es für die Hausfrau oder den Hausmann noch einen Kochtipp für den nächsten Tag.
Sendelandticker
Bei anderen Sendern heißt er Nachrichtenblock, bei uns halt Sendelandticker. Dort tauchen Meldungen auf, die am Tag relevant waren. Der Block ist eine Mischung von Bild- und Videomeldungen
über das aktuelle Geschehen im Sendeland des Friesischen Rundfunks. Er beginnt mit zwei Bildmeldungen, dann folgt eine Videomeldung und dann folgen wieder zwei Bildmeldungen, dann wieder
eine Videomeldung usw. Eine Bildmeldung dauert 20 Sekunden.
Zu sehen ist/sind ein oder mehrere Foto/s. Dazu ist die Nachricht in Schriftform im unteren Teil eingeblendet. Diese Fotos stammen
überwiegend aus Pressemeldungen von Polizei und Feuerwehr, von Behörden oder von Unternehmen. Aber auch Krankenhäuser schicken uns gern mal ein Foto. Zum Beispiel, wenn das 500. Baby
in diesem Jahr in der Klinik geboren wurde. Der "Seti" ist aber auch ein Instrument für Meldungen, die kein anderes Medium aufnehmen würde. So erscheint ab und an auch mal ein geklautes Rad als
Fahndung. Oder es wird Diebesgut gezeigt, dass die Polizei nach Festnahme des Verbrechers keinem Eigentümer zuordnen kann.
Die Videomeldungen haben meistens eine Länge von rund 2 Minuten und behandeln quer Beet das Zeitgeschehen, häufig auch Blaulichtthemen. Das Videomaterial beziehen wir überwiegend von der
Fernsehnachrichtenagentur NonStopNews aus Delmenhorst, die mit ihren Kamerateams gut aufgestellt ist und etwa 60 Prozent des FRF-Sendelandes abdeckt. Das Rohmaterial erreicht uns per Download. Wir schneiden dann
daraus einen Beitrag zusammen. Der Sendelanticker hat eine unterschiedliche Länge, je nach Nachrichtenaufkommen. Mindestens drei Minuten, aber er kann auch schnell mal 12 Minuten lang werden.
Wetter
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Unser Wetter beziehen wir von der Firma ask aus Darmstadt. ask ist spezialisiert auf die Verarbeitung und Visualisierung von meteorologischen, klimatologischen, kartografischen und technischen
Daten. Jeden Morgen ab 07:30 Uhr können wir uns mit einem FTP-Server bei ask einloggen und das Wetter für den nächsten Tag downloaden. Wir haben im Schnitt eigens dafür eine Maske
zusammengebaut, in der wir nur noch das Datum und die Tageszeit eintragen müssen. Das Element Wetter hat eine Länge von 60 Sekunden und ist aufgrund der täglichen Anlieferung
megaschnell produziert. ask bezieht die Wetterdaten vom Deutschen Wetterdienst aus Hamburg.
Tagesblick
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Eigentlich könnte man denken, so ein Tagesblick - also das Vorstellen einer Ortschaft - sei eine einfache Produktion. Flasch gedacht. Jede Ortshaft hat leider ihre Schönheiten nicht auf einem Fleck
stehen, sondern verteilt in der Gemeinde. Und das bedeutet für die Kameraleute: Stativ raus, Kamera raus, drehen, alles wieder rein und zum nächsten Dreh fahren. Dort wieder Stativ raus ...
Nicht selten ist ein Kamerateam rund drei bis vier Stunden im Ort unterwegs. Seit 2005 dreht der FRF solche Tagesblicke. Oft wird dieses Element auch genutzt, gerade jungen und unerfahrenen
Kameraleuten das Drehen beizubringen. Es kam auch schon vor, dass ein Kameramann nochmals zu einer zuvor abgedrehten Ortschaft ausrücken musste. Seine erste Variante war leider Schrott.
Der Tagesblick fällt durch extreme ruhige Bildführung auf. Eingefangene O-Töne mit Einwohnern, die etwas über ihre Ortschaft erzählen, runden dieses Element ab. Es gibt kaum noch einen Ort, den
der FRF nicht besucht hat. In 15 Jahren Friesischer Rundfunk kommt halt einiges zusammen.
Wolkenblick
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Die Wolkenblicke sind auch als fester Bestandteil im Programm des Friesischen Rundfunks anzusehen. Oft werden die rund drei-Minuten-Stücke als Lückenfüller eingesetzt, wenn in der Sendung
noch Platz ist. Bei den Zuschauern kommen die Wolkenblicke sehr gut an. Ausgestattet mit einer immer wiederkehrenden Musik, zeigen die Luftbilder unsere Heimat von oben. Und die kann sich
sehen lassen. Fast 80 Prozent der produzierten Videos haben auch etwas mit Wasser zu tun, denn davon hat der FRF mehr als reichlich im Sendeland. Die meisten Wolkenblicke sind 2017 entstanden.
Damals haben wir jeden Sendetag von Januar bis November ein neues Stück zugeliefert bekommen und somit als Fremdproduktion eingekauft. Der Zulieferer war die Agentur Powerline, die mit einer Drohne
die Ortschaften in unserem Kern-Sendeland überflogen hat. Uns ist bekannt, dass diese Agentur alle Lizenzen für Drohnenflüge inkl. Drohnenführerschein hat.
Liveblick
48 Panoramakameras - verteilt im Sendeland- können ins System eingebettet werden. Im FRF-Funkhaus werden die Videostreams der Panoramakameras decodiert und zu einem SDI-Signal umgewandelt.
Ein programmierbarer Mischer steuert den zeitlichen Ablauf. Es erfolgt ein Wechsel der Kamerabilder im 60-Sekunden-Takt. Gleichfalls erfolgt auch die Ausspielung in das Programm des
Friesischen Rundfunks.Wenn die Livebilder zur Ausstrahlung kommen, werden diese mit Musik unterlegt und in der Sendung auch live moderiert - quasi Radio im TV. Eine völlig neue Fernsehform.
Die Zuschauer sind mit in die Sendung eingebunden und können aktiv teilnehmen und auch Grüße übermitteln, die dann mit einem Laufband zur Geltung kommen. Das Studio verfügt auch über zwei
Hybrid-Anschlüsse. Damit können Telefongespräche live zugeschaltet werden.
Alte Zeiten
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"Alte Zeiten" werden immer dann hergenommen, wenn ein eingeplanter Beitrag plötzlich wegfällt. Wir greifen dazu ins Archiv und fischen uns ein älteres Stück heraus. Häufig nehmen wir dann die Themen
Brauchtum oder Heimat. Die älteren Beiträge bekommen dann einen eigenen Vor- und Abspann und sind dann meistens zum Ende der Sendung im Programm zu finden.
Aus dem Leben
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Hier findet man Menschen, die morgens noch nicht wussten, dass sie abends im Fernsehen sind. Dieses Element ist mal einfach, mal schwer zu produzieren - je nach Glück. Das Kamerateam fährt durch die Gegend
und entdeckt Menschen bei der Arbeit oder bei anderen Tätigkeiten. Bei laufender Kamera wird das "Ziel" angesprochen und ihnen erklärt, was wir vorhaben - nämlich sie und ihre Arbeit in unserer
Sendung vorzustellen. Bei machen Drehs klappt es gleich beim ersten Mal, machmal muss man auch mehrmals ansetzen, um einen Protagonisten vor die Kamera zu bekommen.
Uns Bur
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"Uns Bur" kommt aus dem Plattdeutschen und heißt übersetzt "Unsere Bauern". Das Kamerateam fährt über das Land und schaut, ob irgendwo ein Landwirt gerade im Gange ist. Nach Einverständnis
läuft die Kamera und zeigt die Tätigkeit, die der Bauern gerade durchführt. Dabei versuchen wir unseren Zuschauern zu vermitteln, welche umfangreichen Arbeiten so ein Landwirt zu erledigen hat und
welche Dinge er täglich auf dem Zettel hat.