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Brandanschlag in Delmenhorst

30-Jähriger schleudert mehrere Brandsätze auf Rathaus

Von NSN / 24.03.2021 / 12:29 Uhr

(Delmenhorst) Brandanschlag auf das Delmenhorster Rathaus: Mehrere Augenzeugen beobachteten am späten Dienstagabend wie ein Mann ganze vier Molotowcocktails auf das Verwaltungsgebäude der niedersächsischen Stadt warf, die dann im Gebäude explodierten und die Innenräume in Brand setzten.

Es gelang den Zeugen, den Mann nach der Tat zu stellen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.

Die ebenfalls alarmierte Berufs- und Freiwillige Feuerwehr konnte offenbar einen Großbrand verhindern und die Flammen zum Glück schnell eindämmen. Die im Gebäude beheimatete Tourismusinformation brannte aber völlig aus. Dabei handelt es sich um einen historischen Raum mit einer alten hölzernen Innenarchitektur. Auch wurden Teile des Verwaltungsgebäudes durch Rauch beschädigt. Wie groß der Schaden insgesamt ist, steht noch nicht fest. Bei dem Sitz der Delmenhorster Stadtverwaltung handelt es sich um ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1908, das von dem Bremer Architekten Heinz Stoffregen entworfen wurde und ein frühen Entwurf einer zentralen Stadtverwaltung darstellte. Neben dem eigentlichen Rathausgebäude befinden sich in dem Gebäudekomplex noch die ehemalige Feuerwache, der Wasserturm und eine Markthalle, die früher durch einen Arkadengang mit dem Rathaus verbunden war.

Der mutmaßliche Täter wurde noch vor Ort von der Polizei festgenommen. In Tatortnähe wurde eine Tasche festgestellt, die wohl dem Tatverdächtigen zuzuordnen ist. Sie wurde von der Kriminalpolizei untersucht und sichergestellt.

Nach ersten Information von vor Ort habe der Tatverdächtige geäußert, dass er wütend über diverse Bußgeldbescheide der Stadtverwaltung aufgrund mehrerer geahndeter Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Corona-Verstößen sei. Der Polizei gegenüber räumte er die Tat offenbar ein. Bisher deutet alles auf einen Einzeltäter hin.