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Albino-Reh mit Kitz

Hobby-Drohnenpilot entdeckt Naturwunder auf einer Wiese

Von NSN / 29.06.2021 / 12:14 Uhr

(Rastede) Was Christian Zellmer aus Rastede vor einigen Tagen vor die Kamera seiner Drohne bekam, ist wohl richtig selten. Der 45-Jährige filmte bei einem Übungsflug mit seiner Drohne zufällig ein weißes Reh.

Und wäre das nicht schon selten genug, entdeckte er bei dem Albino-Reh auch noch ein kleines Kitz, das aber anders als seine Mutter völlig normales Fell hatte.

„Ich fahre häufiger ins Hankhauser Moor raus“, erzählt der Rasteder Versicherungsfachmann. Bei einer dieser Fahrten entdeckte er auf einer Wiese in der Ferne etwas Weißes. Zunächst dachte er an einen Schwaan, doch dann ließ er seine Drohne aufsteigen und konnte die spektakulären Aufnahmen des schneeweißen Muttertiers mit ihrem Kitz machen.

„Die Fotos habe ich dann mit einer Drohne aus größerer Entfernung gemacht“, schildert Zellmer, der auch einen europäischen Drohnenführerschein besitzt. Damit die Tiere nicht gestört werden, macht er solche Aufnahmen nur mit großer Auflösung aus einiger Entfernung. Doch das Reh scheint sich sogar neugierig nach der Drohen umzuschauen. Das dieser Schnappschuss etwas ganz besonders ist, bestätigt auch Jagd-Journalist Lutz Wetzel: „In 40 Jahren habe ich noch nie so ein Tier mit einem Jungen gesehen. Sowas sieht man nur einmal im Leben“, bestätigt der Fachmann dem Drohnenpiloten seine einmaligen Aufnahmen. Bei dem Reh handelt es sich nach Wetzels Meinung um einen Gendefekt. Warum das Jungtier diesen nicht aufweist, kann er sich nur so erklären, dass solche Genmutationen manchmal eine Generation überspringen würden. Der Anblick des weißen Tieres erinnert den Jäger an die Geschichte des Schutzheiligen der Jäger, den heiligen Sankt Hubertus. Der schwor nach dem erblicken eines Weißen Hirsches der Jagd ab und wurde Geistlicher.

Wo Christian Zellmer das Tier genau erspähte, möchte er allerdings nicht preisgeben. Er befürchtet, dass sonst das Tier sein Junges nicht mehr ungestört aufziehen kann. Große Überlebenschancen haben solche Albino-Tiere aber wohl ohnehin nicht: „Denen fehlt ja die natürliche Tarnung“, so Wetzel. Und außerdem würden die meisten Jagdpächter solch ein Tier schießen, um den Bestand gesund zu halten. Daher sei diese Entdeckung umso außergewöhnlicher.