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Schwerer Unfall auf der A1

Vater muss im Rückspiegel mit ansehen, wie Lkw der Tochter hinter ihm in Massencrash verwickelt wird

Von NSN / 29.06.2021 / 14:01 Uhr

(Bakum) Schwerer Massenunfall am Stauende auf der A1: Gleich vier Lastwagen schob ein 40-Tonner am Montagabend bei Bakum zwischen Bremen und Osnabrück ineinander. Ein Lkw-Fahrer starb bei dem Horror-Crash.

Offenbar hatte der Fahrer eines Sattelzuges das Stauende Höhe des Rastplatztes Bakumer Wiesen West in Fahrtrichtung Süden nicht rechtzeitig erkannt. Mit voller Wucht und fast ungebremst krachte er mit seinem Lkw daher in das Heck eines stehenden Sattelzuges. Dessen Fahrer hatte noch versucht, durch Lenkbewegungen zu verhindern, dass seine Zugmaschine wiederum auf den vor ihm stehenden Muldenkipper geschoben wird. Dies misslingt jedoch. Die Aufprallenergie ist so stark, dass sogar der dritte Lkw noch auf einen vor ihm stehendes Fahrzeug prallt. Die Zugmaschine des Unfallverursachers wird bei dem Aufprall völlig zerstört, die Fahrerkabine vom Chassis abgerissen. Der Fahrer stirbt in seinem völlig deformierten Fahrerhaus, die anderen drei Unfallbeteiligten bleiben bis auf den Schock und einige leichte Blessuren unverletzt.

Besonders dramatische Minuten erlebte Kay Kock. Der Fuhrunternehmen war mit seinem Lkw zwei Fahrzeuge vor seiner Tochter Janina unterwegs, die ebenfalls einen Muldenkipper mit Klärschlamm fuhr. Im Rückspiegel musste er mit ansehen, wie die Lastwagen zusammengeschoben wurden, mittendrin der 40-Tonner seiner Tochter, die erst seit einem halben Jahr als Brummifahrerin unterwegs ist. Zum Glück kann er sie wenig später gesund in die Arme schließen.

Für den in seiner Kabine eingeklemmten Lkw-Fahrer rückt ein Großaufgebot an Rettungskräften an. Auch ein Hubschrauber fliegt mit einem Notarzt die Unfallstelle an. Alle Bemühungen der Rettungskräfte kommen aber zu spät, die Verletzungen des Fahrers sind zu schwer. Massive Schwierigkeiten bereitet die kaum vorhandene Rettungsgasse den Einsatzkräften. Nur mühsam kommen die Einsatzfahrzeuge durch den Stau. An der Unfallstelle belästigen dann auch noch zahlreiche Schaulustige vom angrenzenden Rastplatz aus die Helfer und filmen und fotografieren, was die Mobiltelefone hergeben.

Die Autobahn bleibt bis in die Nachtstunden in Richtung Süden für die umfangreichen Bergungsarbeiten gesperrt.