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Laster geht auf die Reise

Ehrenamtliche Helfer organisieren binnen weniger Tage via Facebook privaten Hilfstransport für die Katastrophenregion

Von NSN / 23.07.2021 / 14:26 Uhr

(Delmenhorst) Helfer und Organisatoren sind sich einig: "Wir sind überwältigt". Von außen betrachtet ist das absolut nachvollziehbar: Ein privat und ehrenamtlich organisierter Hilfstransport für die Hochwasseropfer, mit dessen Planung die Delmenhorsterin Isabel D'Ambrosio erst am Montag über Facebook begann, hat sich bereits am Freitagmorgen auf den Weg nach Ahrweiler gemacht. Zwei voll beladene Fahrzeuge - ein 40-Tonner und ein Transporter - sollen am Nachmittag oder Abend in der Krisenregion eintreffen und dort zu den Menschen, die die Hilfsgüter am dringensten benötigen, geleitet werden.

Mitorganisator Timo Grotherr, der auf Isabell D'Ambrosio zukam, weil er den Lastwagen zur Verfügung hatte, beschreibt den das tonnenschwere Gefährt als "gut sortierten Supermarkt auf fünf Achsen". Vor allem Lebensmittel und Wasser, aber auch für die Arbeiten in den zerstörten Orten wichtige Güter sind an Bord. Begleitet wird der Lkw von einem Transporter der Aktion "Glück im Schuhkarton", die Kartons mit kleinen Präsenten und Mutmachern für die Betroffenen geladen hat.

Die Spendenbereitschaft übertraf alle Erwartungen. Privatpersonen und Firmen leisteten derart großzügig und schnell Geld- und Sachspenden, dass der Transport schon nach wenigen Tagen abfahrbereit war. "Timo hat sich gemeldet und sagte, er habe einen Lkw an der Hand. Dann hat sich das verselbstständigt.", so Isabel D'Ambrosio. Grotherr bekam zudem schnell einen privaten Kontakt in die Region, so dass der Transport nicht mit den Behörden vor Ort, sondern gemeinsam mit Betroffenen abgesprochen werden konnte.

Durch diesen direkten Draht in die Region war man in Delmenhorst auch stets auf dem Laufenden, was genau benötigt wird, so dass man sich gezielt darum kümmern konnte. So war schnell klar, dass man auf Kleiderspenden verzichten würde und vor allem Lebensmitteln und Wasser sammeln müsse. Allerdings kamen auch Anfragen nach speziellen Dingen für die Aufräumarbeiten, etwa Kabeltrommeln. Nach einigen Telefonaten bekamen die Organisatoren die Zusage einer Firma über die Spende von zahlreichen Kabeltrommeln im Wert von mehreren tausend Euro - und wenig später wurden diese auch geliefert.

Am Donnerstag und auch noch am Freitag wurden die Fahrzeuge beladen und noch am Vormittag ging es los. Timo Grotherr rechnet damit, am Abend vor Ort zu sein und mit dem Verteilen der Güter beginnen zu können.