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Existenzängste bei Friseuren

Bei den Friseuren wird die Luft knapp

Von NonStopNews / 28.01.2021 / 13:36 Uhr

(Delmenhorst) Die zweifache Mutter Farina Riek steht vor einem existenziellem Problem, obwohl die Regierung große Versprechen gemacht hat, dass dies nicht passiert. Vor zehn Jahren eröffnete sie ihren eigenen Salon, beschäftigt heute acht Friseurinnen. Der Salon läuft prima, sie hat sich in Delmenhorst eine guten Namen gemacht, ihr Kundenstamm wächst.

Der zweite Corona-Lockdown zieht der zweifachen Mutter aber nun den Boden unter den Füssen weg. “Beim ersten Lockdown konnte ich auf meine Ersparnisse zurückgreifen, das war zwar schnell aufgebraucht. Farina Rieck erhielt Soforthilfen, die damals auch zügig kamen. Nun beim zweiten Lockdown ist nichts mehr da, worauf sie zurückgreifen kann. "Wir sind jetzt wieder auf Hilfen angewiesen, die leider jetzt nicht ankommen“.

Die Existenzängste bei Friseuren werden jeden Tag belastender .
Foto: NonStopNews

Nach zehn Jahren wäre sie eigentlich mit dem Abbezahlen ihres Kredits fertig, doch nach dem ersten Lockdown hat die Friseurmeisterin einen neuen Kredit aufgenommen, um sich und ihre Mitarbeiter vor einem erneuten Lockdown zu schützen. Diesen muss sie jetzt weitere zehn Jahre abbezahlen - durch harte Arbeit, Fleiß und Organisation. „Ich bin schon sehr enttäuscht und frustriert, dass ich schon so lange gekämpft habe und mir mein Standbein aufgebaut habe und mir einen Namen gemacht habe mit meinem Friseursalon in Delmenhorst und jetzt ist alles für die Katz." Farina ist von der Regierung enttäuscht: "Ich habe zehn Jahre Steuern bezahlt und das nicht wenig. Ich habe es mal hochgerechnet - es ist ein Betrag im Sechsstelligen Bereich und man bekommt nichts davon wieder, jetzt wo man Hilfe braucht.“ Problem: Durch ihre ehrliche, gute Arbeit lag Farina knapp über dem zum Vergleich heranzuziehenden Umsatz, um Hilfen zu beanspruchen. Nun ist es für Hilfen zu viel, aber zum Überleben zu wenig. "Ich habe einfach zu viel gearbeitet..."

Bis Ostern kann die Friseurmeisterin den Salon und die Mitarbeiter finanziell stemmen. Sollte der Lockdown in eine weitere Verlängerung gehen, ist Ihre zehnjährige Arbeit wohl am Ende.

"Friseure sind Einzelunternehmer, die sich keinen Lohn auszahlen, sie leben vom Gewinn und den haben sie leider im Moment ja nicht" so auch Mechtild Morris, Obermeisterin der Friseurinnung Delmenhorst/Oldenburg Land und bringt damit die Probleme der Friseure auf den Punkt.